, Michael Wyss, Zofinger Tagblatt, 26. Juli 2021

Räbi holt den Brünig-Kranz

Dem Druck standgehalten

Der Schlussgang konnte nicht das halten, was das Fest auf der Brünig-Passhöhe zuvor versprach. Bereits nach fünf Sekunden bezwang Kilian Wenger seinen Freund Ruedi Roschi mit Kurz und kam damit zum zweiten Sieg am Bergklassiker. Hinter Bernhard Kämpf und Adrian Walther folgte Patrick Räbmatter auf Rang vier. Der erste Gang hatte für «Räbi» nur wenige Augenblicke gedauert, ehe Matthias Aeschbacher mit seinem Paradeschwung, dem inneren Haken, den Aargauer auf dem Rücken hatte. Es war dies im dritten Duell der beiden Eidgenossen «Räbis» dritte Niederlage. «Ich hätte defensiv schwingen können», erklärte er, «das wollte ich aber nicht und habe etwas probiert.»

 Wie schon oft konnte sich der 29-Jährige bereits im zweiten Gang rehabilitieren. Gegen Marco Iseli liess er nichts anbrennen und bodigte den Berner Oberländer problemlos mit Nachdrücken am Boden. Danach war Konrad Steffen an der Reihe. Mit Leeren übers Knie kämpfte sich Räbmatter für den Nachmittag in eine gute Position. Allerdings brauchte er gegen den drahtigen Steffen mehr als zwei Minuten zum Erfolg.

Der Restart nach dem Mittag gelang dann weniger gut und brachte den Doppeleidgenossen unter Zugzwang. Gegen den 2,02-m-Hünen Severin Schwander fand «Räbi» kein Rezept. Dieses Duell endete zum dritten Mal gestellt. «Es ist schwierig gegen einen Schwinger seiner Grösse, weil er fast nicht vom Boden zu bringen ist», sagte Räbmatter.

Damit war klar, dass «Räbi» noch zwei Siege holen musste, um seinen 45. Kranz zu sichern. Zuerst erledigte er sich der Pflichtaufgabe Ueli Gerber beim zweiten Zusammengreifen souverän, bevor er gegen Colin Schlüchter im ersten Zug des sechsten Ganges alles klar machte. «Ich habe beim dritten Bergfest den dritten Kranz geholt», so Räbmatter, «das macht mich natürlich zufrieden.»

Michael Wyss, Zofinger Tagblatt, 26. Juli 2021

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